Eine Woche vor Halloween hat er mich heimgesucht.
Nichtsahnend habe ich vor zwei Wochen einen Bolero angefangen zu stricken. Hierfür habe ich mir bei DROPS Bolero 98-47 eine schöne Anleitung rausgesucht.
In die Anleitung war ich von Anfang an verliebt. Ach wie schön. Also habe ich ihn angefangen zu stricken. Da ich kein Fan von Grobstrick und braun bin habe ich mich für die Cheeky Merino Joy in dunkelblau entschieden.
Umgerechnet war schnell.
Die Maschen waren auch fix angenadelt.
Und da saß ich nun und strickte meinen Bolero. Und strickte, und strickte, und strickte.
Doch irgendwann verwandelte sich der Bolero. Ich hätte bereits stutzig werden sollen, als ich den Rand drumherum gestrickt habe. Der ging nämlich nur sehr zähflüssig voran. Und mit jeder gestrickten Masche verlor ich mehr und mehr die Lust.
Und dann, eines Abends, saß ich auf der Couch. Draußen tobte in der Dunkelheit der erste Herbststurm. Die Fensterläden klapperten, der Wind toste durch die Bäume, überall ein Rauschen und Pfeifen.
War da ein Geräusch?? Ist da jemand im Haus?
Ich versuchte mich zu beruhigen und strickte den Bolero fertig. Dann zog ich ihn an und begab mich ins Ankleidezimmer.
Und da, im Spiegel sah ich ihn - den Bolero des Grauens!
Ich konnte es nicht fassen. Wie hat sich dieser anfangs wunderschöne Bolero in dieses hässliche Ungetüm verwandelt? Ich versuchte noch, ihn hin- und herzuzuppeln, aber es war zwecklos. Er krallte sich in einer denkbar ungünstigen Position an mir fest.
In meiner Vorstellung hätten die Nähte irgendwo unter den Armen verschwinden sollen. Aber der Bolero des Grauens hatte kein Erbarmen. Da er die ganze Zeit versuchte nach hinten über den Rücken nach unten zu rutschen, haben sich die Nähte vorne deutlich sichtbar an mir festgekrallt und wollten nicht loslassen.
Ganz aufgelöst habe ich ihn in die Ecke gepfeffert und bin wieder nach unten ins Wohnzimmer gerannt - hinter mir die Türen abgeschlossen. Ob er mir hinterherkriecht und leise flüstert: "Julia.... Juuuuliiiaaaa - ich kriege Dich! Weglaufen ist zwecklos!!"
Warum nur war der Mann auf Dienstreise? Warum nur war ich mit dem Bolero des Grauens alleine im Haus? Und während draußen weiterhin der Herbststurm tobte, habe ich mich mit einer Schere bewaffnet auf der Couch zusammengekauert.
Ist da ein leises Schlurfen und Scharren an der Tür? Habe ich wirklich abgeschlossen? Soll ich mal nachschauen?
Am nächsten Tag bei Tageslicht habe ich mich ins Ankleidezimmer getraut und bin erbarmungslos mit dem Bolero des Grauens umgegangen.
Ribbeln ist die einzige Lösung, um diesem Anblick endgültig den Garaus zu machen.
Für die wirklich hartgesottenen unter Euch habe ich hier noch ein paar Fotos. Tragefotos gibt es zum Glück kein einziges - das hätte meine Kamera nicht verkraftet.
Alle anderen, die keine starken Nerven haben, sollten hier aufhören zu lesen....
Was lerne ich aus dieser Horrorgeschichte?
Nicht jede Anleitung, die für Grobstrick-Wolle geeignet ist, kann man auch mit feiner Wolle stricken.
Die Anleitung von DROPS Bolero 98-47 gefällt mir nach wie vor sehr gut. Aber nochmal möchte ich das Ding nicht stricken.
No no no.
Der Bolero des Grauens |
AAAAAAHHHHHHHH!
Nichtsahnend habe ich vor zwei Wochen einen Bolero angefangen zu stricken. Hierfür habe ich mir bei DROPS Bolero 98-47 eine schöne Anleitung rausgesucht.
In die Anleitung war ich von Anfang an verliebt. Ach wie schön. Also habe ich ihn angefangen zu stricken. Da ich kein Fan von Grobstrick und braun bin habe ich mich für die Cheeky Merino Joy in dunkelblau entschieden.
Umgerechnet war schnell.
Die Maschen waren auch fix angenadelt.
Und da saß ich nun und strickte meinen Bolero. Und strickte, und strickte, und strickte.
Doch irgendwann verwandelte sich der Bolero. Ich hätte bereits stutzig werden sollen, als ich den Rand drumherum gestrickt habe. Der ging nämlich nur sehr zähflüssig voran. Und mit jeder gestrickten Masche verlor ich mehr und mehr die Lust.
Und dann, eines Abends, saß ich auf der Couch. Draußen tobte in der Dunkelheit der erste Herbststurm. Die Fensterläden klapperten, der Wind toste durch die Bäume, überall ein Rauschen und Pfeifen.
War da ein Geräusch?? Ist da jemand im Haus?
Ich versuchte mich zu beruhigen und strickte den Bolero fertig. Dann zog ich ihn an und begab mich ins Ankleidezimmer.
Und da, im Spiegel sah ich ihn - den Bolero des Grauens!
AAAAAAAAAHHHHHHH!
Ich konnte es nicht fassen. Wie hat sich dieser anfangs wunderschöne Bolero in dieses hässliche Ungetüm verwandelt? Ich versuchte noch, ihn hin- und herzuzuppeln, aber es war zwecklos. Er krallte sich in einer denkbar ungünstigen Position an mir fest.
In meiner Vorstellung hätten die Nähte irgendwo unter den Armen verschwinden sollen. Aber der Bolero des Grauens hatte kein Erbarmen. Da er die ganze Zeit versuchte nach hinten über den Rücken nach unten zu rutschen, haben sich die Nähte vorne deutlich sichtbar an mir festgekrallt und wollten nicht loslassen.
Ganz aufgelöst habe ich ihn in die Ecke gepfeffert und bin wieder nach unten ins Wohnzimmer gerannt - hinter mir die Türen abgeschlossen. Ob er mir hinterherkriecht und leise flüstert: "Julia.... Juuuuliiiaaaa - ich kriege Dich! Weglaufen ist zwecklos!!"
Warum nur war der Mann auf Dienstreise? Warum nur war ich mit dem Bolero des Grauens alleine im Haus? Und während draußen weiterhin der Herbststurm tobte, habe ich mich mit einer Schere bewaffnet auf der Couch zusammengekauert.
Ist da ein leises Schlurfen und Scharren an der Tür? Habe ich wirklich abgeschlossen? Soll ich mal nachschauen?
Am nächsten Tag bei Tageslicht habe ich mich ins Ankleidezimmer getraut und bin erbarmungslos mit dem Bolero des Grauens umgegangen.
Ribbeln ist die einzige Lösung, um diesem Anblick endgültig den Garaus zu machen.
Für die wirklich hartgesottenen unter Euch habe ich hier noch ein paar Fotos. Tragefotos gibt es zum Glück kein einziges - das hätte meine Kamera nicht verkraftet.
Alle anderen, die keine starken Nerven haben, sollten hier aufhören zu lesen....
das Grundteil ist fertiggestrickt |
die Teile sind zusammengenäht |
so sieht das Grundteil in Gänze aus |
rundherum Maschen aufnehmen und den Rand stricken |
das ist er - der fertige "Bolero des Grauens" |
Was lerne ich aus dieser Horrorgeschichte?
Nicht jede Anleitung, die für Grobstrick-Wolle geeignet ist, kann man auch mit feiner Wolle stricken.
Die Anleitung von DROPS Bolero 98-47 gefällt mir nach wie vor sehr gut. Aber nochmal möchte ich das Ding nicht stricken.
No no no.