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von Garndrehungen und Wickelrichtungen

Vor ein paar Tagen/Wochen habe ich etwas zur Maulbeerseide geschrieben.
Wer nochmal nachlesen möchte, kann das hier tun. *Klick

In meinem Beitrag schrieb ich darüber, dass mir die Maulbeerseide leider nicht gefällt.
Um welche Maulbeerseide handelt es sich?

Rohmaterial Traumseide von Atelier Zitron
handgefärbt und gekauft beim Lieblingsstück - gewolltes & gebundenes



Handgewickelt von mir - in Ermangelung einer Schirmhaspel und eines Wollwicklers.


Eine Hälfte des Schals habe ich gestrickt und festgestellt, dass
- sich ein Grauschleier bildete
- der Glanz verloren ging
- das Material "aufgeflust" ist

Trotz vorsichtiger Handwäsche (maximal 3 Minuten einwirken) hat sich die Maulbeerseide nicht in ihren ursprünglichen Zustand zurückverwandelt.

Somit stellte ich mir (und Euch) die Frage, was habe ich falsch gemacht?
Eine zu große Nadelstärke?
Oder woran liegt es?

Petra vom Lieblingsstück bat mich, die verstrickte Seide sowie den Rest vom Knäuel bei Herrn Zitron zur näheren Untersuchung einzusenden.
Gleichzeitig erstattete sie mir den Strang sowie die Portokosten (da ich die Seide ja zu Herrn Zitron schickte).

Heute kam das Ergebnis von Herrn Zitron an. Ich zitiere sinngemäß:
Die Traumseide wurde im Labor untersucht. Die Kundin (also ich) hat dieses Garn, das aus hunderten hauchdünner Einzelfäden zu einem sichtbaren Faden gesponnen wurde, gegen die Garndrehung aufgewickelt und damit geöffnet.
Dadurch ist der Faden optisch ein wenig flauschig, aber dennoch im Rahmen der Toleranz, d.h. textiltechnisch ist daran nichts auszusetzen.
Färbetechnisch wurde kein Fehler gemacht.

Irgendwie leuchtet mir das ein. Ich habe die Maulbeerseide wohl einfach in die falsche Richtung gewickelt. Zugegeben, vor einigen Monaten habe ich mal in irgendeinem Forum von einer Wickelrichtung für Wolle/Garne gelesen - und gleich wieder vergessen.
Bisher hatte ich damit noch nie Probleme - und ich habe viele Stränge zum Knäuel gewickelt.
Wenn ich einen Strang zum Knäuel wickel, versuche ich, den Strang in die "problemlose" Richtung abzuwickeln. Heißt - meistens verheddert sich der Strang in die eine Richtung weniger als in die andere.
Ich habe vorher aber auch noch nie Maulbeerseide gewickelt.

Und wie ich schon in meinem ursprünglichen Beitrag schrieb, hat es sich bewahrheitet, dass der Fehler nicht bei der Färberin, hier beim Lieblingsstück, liegt.

Ich bin ja froh, dass ich jetzt eine ganze Ecke schlauer bin.
Zukünftig achte ich nicht nur darauf, in welche Richtung sich der Strang weniger verheddert, sondern auch, ob das Material in eine Richtung "plüschig" wird oder nicht.

Ich gehe aber auch davon aus, dass ich hier nicht die einzige bin, die im Bezug auf Garndrehungen und Wickelrichtungen mit Unwissenheit und Bildungslücken glänzt.
Ich habe zum Beispiel noch nie auf einer Banderole den Hinweis gelesen, dass man den Strang nur in eine spezielle Richtung wickeln darf.

Deshalb würde ich an dieser Stelle die Lieferanten des Rohmaterials bitten:
kennzeichnet doch einfach die Ware, die einer speziellen Wickelrichtung bedürfen.
Denn die Traumseide vom Atelier Zitron wird ja beispielsweise von vielen Färberinnen und Färbern bezogen - und nicht immer erkennt man als Endkundin, woher das Garn kommt und ob hier eine Garndrehung berücksichtigt werden muss oder nicht.

Mit diesem Wissen freue ich mich umso mehr aufs Wollfestival im August!
Hoffentlich klappt es auch mit einem Besuch.

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