Ich weiß nicht, wer von Euch gestern Abend den Beitrag auf Vox in der Sendung "Die Höhle der Löwen" ab 20:15 Uhr gesehen hat.
Persönlich finde ich das Format sehr unterhaltsam, da neue Ideen vorgestellt werden, die teilweise richtig gut sind und die ich selbst sofort kaufen würde.
Kurz zum Thema der Sendung:
Auf der einen Seite gibt es junge Start-Up Unternehmer, die Ihre Ideen/Erfindungen präsentieren. Sie bewerben Ihre neu gegründeten Unternehmen und bieten Firmenanteile gegen Zahlung an.
Auf der anderen Seite gibt es fünf Investoren, "Löwen" genannt, ihreszeichen erfolgreiche Unternehmer. Ihnen werden die Ideen präsentiert und bei Interesse, können Sie sich Firmenanteile der Start-Ups kaufen.
Die Löwen sind Jochen Schweitzer, Frank Thelen, Judith Williams, Lencke Wischhusen und Vural Öger.
Judith Williams finde ich großartig - Vural Öger ist größtenteils ein miesepetriger Beisitzer, der nur dann in einen Deal einsteigt, wenn bereits mindestens zwei der anderen Investoren sehr großes Interesse zeigen. Aber egal.
Gestern haben sich unter anderem zwei junge Frauen vorgestellt und Ihre Idee MEISTERCLASS präsentiert.
MEISTERCLASS soll eine online Plattform rund um Stricken, Häkeln und Nähen sein. Zum Konzept gehören kostenpflichtige online Kurse, die zwischen 20-30 Euro kosten sollen.
Der Kurs wird vom User einmalig bezahlt und kann dann beliebig oft angesehen werden. So kann jeder Teilnehmer in seiner eigenen Geschwindigkeit lernen.
Anfangs würde sich die Seite erstmal nur um die drei Themen Stricken, Häkeln und Nähen drehen, jedoch mit dem Ausblick, sich im Laufe der Zeit breiter aufzustellen und alles rund um DIY anzubieten.
Ich kannte MEISTERCLASS bereits vor dem Auftritt, da eine Bekannte, die ich auf dem Wollfestival kennenlernte, dort einen Kurs gebucht hat.
Nachdem die beiden ihre Geschäftsidee also den Investoren vorgestellt hatten, wurden Fragen gestellt und beantwortet. Leider haben sie sich nicht allzu gut verkauft, aber ich denke, dass das an der Aufregung lag. Mir wäre es bestimmt nicht anders gegangen.
Von den Investoren gab es leider kein Angebot, um Firmenanteile zu erwerben. Vielmehr äußerte sich Frank Thelen erstmalig so, dass er empfiehlt, die Idee zwar gerne als Hobby nebenbei weiterlaufen zu lassen, sich aber keinesfalls hauptberuflich darauf zu konzentrieren. Das Konzept funktioniere nicht. "Hört auf!" sagte er wortwörtlich.
Auch Judith Williams sagte, dass es nicht klappen werde, da es bereits online so viel Wissen kostenlos abzurufen gäbe, dass niemand dafür Geld bezahlen möchte.
Das Alleinstellungsmerkmal von MEISTERCLASS wäre jedoch, sich auf Design zu konzentrieren. Heißt, wie kann ein jeder tolle Designerstücke selber machen. Irgendwie ging das aber in der Diskussion unter.
Das Ende vom Lied war, dass kein Investor ein Angebot machte, sondern vielmehr eine dringende Empfehlung abgab, die Idee maximal als Hobby weiterzubetreiben und keine kommerziellen Interessen anzumelden.
Der Beitrag hat mich ins Grübeln gebracht.
Die Kernfragen sind: Warum soll das Firmenkonzept laut der erfahrenen Unternehmer nicht funktionieren? Und warum sind die beiden Betreiberinnen der Seite trotzdem so überzeugt davon?
Konzentriere ich mich mal auf die letzte Frage: Warum sind die beiden Betreiberinnen so überzeugt von ihrem Konzept?
Ich selbst bin leidenschaftliche Strickerin - hänge förmlich an der Nadel (haha, endlich habe ich das Wortspiel auch mal verwendet....).
Mit jedem tollen Werk, das ich fertigstelle, denke ich auch, dass ich das am liebsten beruflich machen würde. Hier mal ein paar Socken, da mal ein Rock, hier mal eine Babymütze, da mal ein Schal. Was gibt es Schöneres, denke ich mir, als auf der Couch zu sitzen, zu stricken und nebenbei den Fernseher laufen lassen, eine Tasse Kaffee vor mir und dabei auch noch Geld zu verdienen?
Das Hobby zum Beruf zu machen, wie es so schön heißt. Träumt davon nicht jeder? Eine ureigene Sehnsucht, den Job nicht als Job zu sehen, sondern als Passion!
Wenn man sich außerhalb der "Strick-Szene" bewegt, hat das Ganze natürlich ein angestaubtes Image. Die Omma sitzt auffe Couch und macht Häkeldeckchen. Ist man jedoch mittendrin und tauscht sich in hunderten von Facebook-Gruppen, Online-Blogs (wie auch in meinem), Stricktreffs etc. aus, eröffnet sich einem eine ganz neue Welt. So viele Leute stricken! Unfassbar! Da muss eine online Plattform für kostenpflichtige Strickkurse doch funktionieren.
Seit die beiden Herren von myboshi den Mützentrend der Hipster aufgegriffen und Häkelmützen quasi salonfähig machten, stellt sich schon die Frage, warum nicht auf den Zug aufspringen?
Generationen vor uns haben gestrickt und gehäkelt. Warum also nicht auch heute?
Jedes Hobby hat seine Lobby. Ich kann mir vorstellen, dass es hunderte von Seiten über Modelleisenbahnen oder Briefmarken-Tauschbörsen gibt. Aber ist mit so etwas wirklich Geld zu verdienen? Gibt es ein skalierbares Konzept?
Kostenpflichtige Online-Strickkurse sind auf jeden Fall skalierbar. Und als Produkt werden ja keine gestrickten Sachen verkauft, sondern immer neue Videos hochgeladen, zu denen man auch gleich das passende Material kaufen kann, um genau dieses Designerstück selbst herzustellen.
Die größte online Plattform rund ums Stricken und Häkeln ist ravelry.com. Gegründet 2007 und mit mittlerweile weltweit über 3 Millionen Mitgliedern. Da muss es doch auf kaufkräftige Interessenten für MEISTERCLASS geben, werden sich die beiden Gründerinnen gedacht haben.
Gehen wir aber nun zur ersten Frage über: Warum soll das Firmenkonzept nicht funktionieren?
Wie ich bereits oben schrieb, hänge ich an der Nadel. Und zwar an der Strick- und Häkelnadel. Ab und zu auch an der Nähnadel, wenn es um meine Fadengrafik-Karten geht.
Und ich bin Anfängerin was Stricken und Häkeln angeht. Ich hatte mich sogar für einen kostenpflichtigen VHS-Strickkurs angemeldet, der dann aber leider mangels Teilnehmerzahl ersatzlos gestrichen wurde.
Somit würde ich mich zur Zielgruppe von MEISTERCLASS zählen.
Warum aber habe ich bisher noch keinen online Strickkurs bei MEISTERCLASS gebucht, obwohl ich die Seite doch schon kannte, bevor sie sich gestern bei VOX vorstellten?
Wie Judith Williams bereits sagte, ist das Netz voll von kostenlosen Tutorials und Strickanleitungen. Wenn man sucht, wird man fündig. Und man wird auch dann fündig, wenn man nach gar nichts sucht.
Außerdem haben die beiden Gründerinnen gestern gesagt, dass man GÜNSTIG selbst Designerstücke herstellen kann. Ich halte das für ein Gerücht. Natürlich kann ich bei Schachenmayr ein Knäuel Bravo-Wolle, die zu 100% aus Polyacryl besteht, für 1,99 Euro kaufen. Dann würde mich ein Rock, Pullover, Schal etc. nie mehr als 10 Euro kosten.
Klar - das ist günstig.
Aber wer möchte ein Designerstück zu 100% aus Polyacryl haben? Hier greift man doch gerne mal zu hochwertiger Wolle. Die Wolle, die ich übrigens gestern in meinem Woll-Wickel-Post vorgestellt habe, kostet über 16 Euro / Strang. Da kann ein Pullover schnell an die 100 Euro teuer werden.
Und da ich keinen Goldesel im Keller stehen habe, muss in dann an anderer Stelle sparen. Wenn es also im Internet Millionen von kostenlosen Anleitungen gibt, warum sollte ich mir dann welche kaufen?
Wo es die kostenlosen Anleitungen gibt?
Zuerst schaue ich immer bei ravelry.com und bei DROPS Design.
Beide Seiten bieten kostenlose Anleitungen an, bei DROPS kann man sogar gleich die passende Wolle mitbestellen.
Gleiches übrigens auch bei Red Heart. und CrazyPatterns.
Dann bieten die Hersteller von Wolle auf ihren Seiten natürlich auch kostenlose Anleitungen an.
Zum Beispiel bei Junghans-Wolle oder bei Schachenmayr.
Oder Lana Grossa, die einen Vertrag mit Magdalena Neuner haben und das ganze auf der Seite Magdalena-Strickt anbieten.
Zeitschriften, die auch eine online-Webseite haben, bieten dies ebenso an.
Zum Beispiel bei Für Sie, Eltern, Brigitte sowie der OZ Verlag als auch Wunderweib.
Privat betriebene Seiten und Blogs bieten auch eine Hülle und Fülle an kostenlosen Anleitungen.
Zum Beispiel
Ribbelmonster, Nadelspiel, Stricken mit Strickanleitung, Häkelmuster Fundgrube, Schönstricken, Die WollLust, Tichiro,
Neben den vielen Seiten gibt es natürlich auch unzählige Youtube-Videos, die mir bisher sehr geholfen haben. Ganz besonders im Vordergrund steht hier der Kanal von eliZZZa, die auch die Nadelspiel-Seite betreibt.
Zuletzt nicht zu vergessen sind die Facebook-Gruppen. Einfach in der Suche "Stricken" oder "Häkeln" eingeben und schon werden hunderte von Gruppen vorgeschlagen.
Hier gibt es einen regen Austausch über fertiggestellte Strickstücke, Tipps und Tricks, Tausch von Anleitungen, Kauf und Verkauf von Wolle und sämtlichem Zubehör etc.
Außerdem gibt es bereits Seiten im Netz, die das Gleiche wie MEISTERCLASS anbieten.
Spontan fällt mir hier Makerist ein.
Das Angebot ist riesig! Und ich gebe zu, obwohl ich eine glühende Anhängerin der Strick- und DIY-Szene bin, überlege ich genau, wofür ich nun wirklich Geld ausgebe.
Müssen es kostenpflichtige Online-Kurse sein, wenn ich mir eigentlich auch alles bei ravelry herunterladen oder bei youtube ansehen kann?
Außerdem bin ich der Meinung, dass man einfach nicht alles online lernen kann. Ein Gespräch im Stricktreff ist so viel interessanter und lehrreicher als ein online Kurs.
Auch wenn es mir schwerfällt und ich jedem, der sich um das Thema Stricken, Häkeln und Nähen selbständig machen möchte, Szenenapplaus geben möchte, muss ich sagen, dass ich mir wahrscheinlich nie einen kostenpflichtigen Kurs bei MEISTERCLASS buchen werde.
Eigentlich schade. Aber ganz emotionslos und rein ökonomisch betrachtet, haben die Investoren bei VOX auf den ersten Blick wohl recht.
Das hält mich aber nicht davon ab, den beiden Gründerinnen alle Daumen zu drücken, die ich habe.
Viel, viel Glück!
Viel, viel Erfolg!
Persönlich finde ich das Format sehr unterhaltsam, da neue Ideen vorgestellt werden, die teilweise richtig gut sind und die ich selbst sofort kaufen würde.
Kurz zum Thema der Sendung:
Auf der einen Seite gibt es junge Start-Up Unternehmer, die Ihre Ideen/Erfindungen präsentieren. Sie bewerben Ihre neu gegründeten Unternehmen und bieten Firmenanteile gegen Zahlung an.
Auf der anderen Seite gibt es fünf Investoren, "Löwen" genannt, ihreszeichen erfolgreiche Unternehmer. Ihnen werden die Ideen präsentiert und bei Interesse, können Sie sich Firmenanteile der Start-Ups kaufen.
Die Löwen sind Jochen Schweitzer, Frank Thelen, Judith Williams, Lencke Wischhusen und Vural Öger.
Judith Williams finde ich großartig - Vural Öger ist größtenteils ein miesepetriger Beisitzer, der nur dann in einen Deal einsteigt, wenn bereits mindestens zwei der anderen Investoren sehr großes Interesse zeigen. Aber egal.
Gestern haben sich unter anderem zwei junge Frauen vorgestellt und Ihre Idee MEISTERCLASS präsentiert.
MEISTERCLASS soll eine online Plattform rund um Stricken, Häkeln und Nähen sein. Zum Konzept gehören kostenpflichtige online Kurse, die zwischen 20-30 Euro kosten sollen.
Der Kurs wird vom User einmalig bezahlt und kann dann beliebig oft angesehen werden. So kann jeder Teilnehmer in seiner eigenen Geschwindigkeit lernen.
Anfangs würde sich die Seite erstmal nur um die drei Themen Stricken, Häkeln und Nähen drehen, jedoch mit dem Ausblick, sich im Laufe der Zeit breiter aufzustellen und alles rund um DIY anzubieten.
Ich kannte MEISTERCLASS bereits vor dem Auftritt, da eine Bekannte, die ich auf dem Wollfestival kennenlernte, dort einen Kurs gebucht hat.
Nachdem die beiden ihre Geschäftsidee also den Investoren vorgestellt hatten, wurden Fragen gestellt und beantwortet. Leider haben sie sich nicht allzu gut verkauft, aber ich denke, dass das an der Aufregung lag. Mir wäre es bestimmt nicht anders gegangen.
Von den Investoren gab es leider kein Angebot, um Firmenanteile zu erwerben. Vielmehr äußerte sich Frank Thelen erstmalig so, dass er empfiehlt, die Idee zwar gerne als Hobby nebenbei weiterlaufen zu lassen, sich aber keinesfalls hauptberuflich darauf zu konzentrieren. Das Konzept funktioniere nicht. "Hört auf!" sagte er wortwörtlich.
Auch Judith Williams sagte, dass es nicht klappen werde, da es bereits online so viel Wissen kostenlos abzurufen gäbe, dass niemand dafür Geld bezahlen möchte.
Das Alleinstellungsmerkmal von MEISTERCLASS wäre jedoch, sich auf Design zu konzentrieren. Heißt, wie kann ein jeder tolle Designerstücke selber machen. Irgendwie ging das aber in der Diskussion unter.
Das Ende vom Lied war, dass kein Investor ein Angebot machte, sondern vielmehr eine dringende Empfehlung abgab, die Idee maximal als Hobby weiterzubetreiben und keine kommerziellen Interessen anzumelden.
Der Beitrag hat mich ins Grübeln gebracht.
Die Kernfragen sind: Warum soll das Firmenkonzept laut der erfahrenen Unternehmer nicht funktionieren? Und warum sind die beiden Betreiberinnen der Seite trotzdem so überzeugt davon?
Konzentriere ich mich mal auf die letzte Frage: Warum sind die beiden Betreiberinnen so überzeugt von ihrem Konzept?
Ich selbst bin leidenschaftliche Strickerin - hänge förmlich an der Nadel (haha, endlich habe ich das Wortspiel auch mal verwendet....).
Mit jedem tollen Werk, das ich fertigstelle, denke ich auch, dass ich das am liebsten beruflich machen würde. Hier mal ein paar Socken, da mal ein Rock, hier mal eine Babymütze, da mal ein Schal. Was gibt es Schöneres, denke ich mir, als auf der Couch zu sitzen, zu stricken und nebenbei den Fernseher laufen lassen, eine Tasse Kaffee vor mir und dabei auch noch Geld zu verdienen?
Das Hobby zum Beruf zu machen, wie es so schön heißt. Träumt davon nicht jeder? Eine ureigene Sehnsucht, den Job nicht als Job zu sehen, sondern als Passion!
Wenn man sich außerhalb der "Strick-Szene" bewegt, hat das Ganze natürlich ein angestaubtes Image. Die Omma sitzt auffe Couch und macht Häkeldeckchen. Ist man jedoch mittendrin und tauscht sich in hunderten von Facebook-Gruppen, Online-Blogs (wie auch in meinem), Stricktreffs etc. aus, eröffnet sich einem eine ganz neue Welt. So viele Leute stricken! Unfassbar! Da muss eine online Plattform für kostenpflichtige Strickkurse doch funktionieren.
Seit die beiden Herren von myboshi den Mützentrend der Hipster aufgegriffen und Häkelmützen quasi salonfähig machten, stellt sich schon die Frage, warum nicht auf den Zug aufspringen?
Generationen vor uns haben gestrickt und gehäkelt. Warum also nicht auch heute?
Jedes Hobby hat seine Lobby. Ich kann mir vorstellen, dass es hunderte von Seiten über Modelleisenbahnen oder Briefmarken-Tauschbörsen gibt. Aber ist mit so etwas wirklich Geld zu verdienen? Gibt es ein skalierbares Konzept?
Kostenpflichtige Online-Strickkurse sind auf jeden Fall skalierbar. Und als Produkt werden ja keine gestrickten Sachen verkauft, sondern immer neue Videos hochgeladen, zu denen man auch gleich das passende Material kaufen kann, um genau dieses Designerstück selbst herzustellen.
Die größte online Plattform rund ums Stricken und Häkeln ist ravelry.com. Gegründet 2007 und mit mittlerweile weltweit über 3 Millionen Mitgliedern. Da muss es doch auf kaufkräftige Interessenten für MEISTERCLASS geben, werden sich die beiden Gründerinnen gedacht haben.
Gehen wir aber nun zur ersten Frage über: Warum soll das Firmenkonzept nicht funktionieren?
Wie ich bereits oben schrieb, hänge ich an der Nadel. Und zwar an der Strick- und Häkelnadel. Ab und zu auch an der Nähnadel, wenn es um meine Fadengrafik-Karten geht.
Und ich bin Anfängerin was Stricken und Häkeln angeht. Ich hatte mich sogar für einen kostenpflichtigen VHS-Strickkurs angemeldet, der dann aber leider mangels Teilnehmerzahl ersatzlos gestrichen wurde.
Somit würde ich mich zur Zielgruppe von MEISTERCLASS zählen.
Warum aber habe ich bisher noch keinen online Strickkurs bei MEISTERCLASS gebucht, obwohl ich die Seite doch schon kannte, bevor sie sich gestern bei VOX vorstellten?
Wie Judith Williams bereits sagte, ist das Netz voll von kostenlosen Tutorials und Strickanleitungen. Wenn man sucht, wird man fündig. Und man wird auch dann fündig, wenn man nach gar nichts sucht.
Außerdem haben die beiden Gründerinnen gestern gesagt, dass man GÜNSTIG selbst Designerstücke herstellen kann. Ich halte das für ein Gerücht. Natürlich kann ich bei Schachenmayr ein Knäuel Bravo-Wolle, die zu 100% aus Polyacryl besteht, für 1,99 Euro kaufen. Dann würde mich ein Rock, Pullover, Schal etc. nie mehr als 10 Euro kosten.
Klar - das ist günstig.
Aber wer möchte ein Designerstück zu 100% aus Polyacryl haben? Hier greift man doch gerne mal zu hochwertiger Wolle. Die Wolle, die ich übrigens gestern in meinem Woll-Wickel-Post vorgestellt habe, kostet über 16 Euro / Strang. Da kann ein Pullover schnell an die 100 Euro teuer werden.
Und da ich keinen Goldesel im Keller stehen habe, muss in dann an anderer Stelle sparen. Wenn es also im Internet Millionen von kostenlosen Anleitungen gibt, warum sollte ich mir dann welche kaufen?
Wo es die kostenlosen Anleitungen gibt?
Zuerst schaue ich immer bei ravelry.com und bei DROPS Design.
Beide Seiten bieten kostenlose Anleitungen an, bei DROPS kann man sogar gleich die passende Wolle mitbestellen.
Gleiches übrigens auch bei Red Heart. und CrazyPatterns.
Dann bieten die Hersteller von Wolle auf ihren Seiten natürlich auch kostenlose Anleitungen an.
Zum Beispiel bei Junghans-Wolle oder bei Schachenmayr.
Oder Lana Grossa, die einen Vertrag mit Magdalena Neuner haben und das ganze auf der Seite Magdalena-Strickt anbieten.
Zeitschriften, die auch eine online-Webseite haben, bieten dies ebenso an.
Zum Beispiel bei Für Sie, Eltern, Brigitte sowie der OZ Verlag als auch Wunderweib.
Privat betriebene Seiten und Blogs bieten auch eine Hülle und Fülle an kostenlosen Anleitungen.
Zum Beispiel
Ribbelmonster, Nadelspiel, Stricken mit Strickanleitung, Häkelmuster Fundgrube, Schönstricken, Die WollLust, Tichiro,
Neben den vielen Seiten gibt es natürlich auch unzählige Youtube-Videos, die mir bisher sehr geholfen haben. Ganz besonders im Vordergrund steht hier der Kanal von eliZZZa, die auch die Nadelspiel-Seite betreibt.
Zuletzt nicht zu vergessen sind die Facebook-Gruppen. Einfach in der Suche "Stricken" oder "Häkeln" eingeben und schon werden hunderte von Gruppen vorgeschlagen.
Hier gibt es einen regen Austausch über fertiggestellte Strickstücke, Tipps und Tricks, Tausch von Anleitungen, Kauf und Verkauf von Wolle und sämtlichem Zubehör etc.
Außerdem gibt es bereits Seiten im Netz, die das Gleiche wie MEISTERCLASS anbieten.
Spontan fällt mir hier Makerist ein.
Das Angebot ist riesig! Und ich gebe zu, obwohl ich eine glühende Anhängerin der Strick- und DIY-Szene bin, überlege ich genau, wofür ich nun wirklich Geld ausgebe.
Müssen es kostenpflichtige Online-Kurse sein, wenn ich mir eigentlich auch alles bei ravelry herunterladen oder bei youtube ansehen kann?
Außerdem bin ich der Meinung, dass man einfach nicht alles online lernen kann. Ein Gespräch im Stricktreff ist so viel interessanter und lehrreicher als ein online Kurs.
Auch wenn es mir schwerfällt und ich jedem, der sich um das Thema Stricken, Häkeln und Nähen selbständig machen möchte, Szenenapplaus geben möchte, muss ich sagen, dass ich mir wahrscheinlich nie einen kostenpflichtigen Kurs bei MEISTERCLASS buchen werde.
Eigentlich schade. Aber ganz emotionslos und rein ökonomisch betrachtet, haben die Investoren bei VOX auf den ersten Blick wohl recht.
Das hält mich aber nicht davon ab, den beiden Gründerinnen alle Daumen zu drücken, die ich habe.
Viel, viel Glück!
Viel, viel Erfolg!