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Equipment ist Alles

Mein Arbeitskollege sagt immer mit einem Augenzwinkern "Equipment ist alles".
Egal worum es geht, es kommt immer nur auf die Ausrüstung an. Ob beim Sport oder bei anderen Tätigkeiten - Können ist Nichts, Equipment ist Alles.

Und ich habe beim Strick-Equipment ordentlich nachgerüstet. Geiler Scheiß.
Worum geht es? Um einen Wollwickler und eine Haspel.

Wollwickler von Ülle
Ich stricke seit November 2013. Anfangs mit Industriewolle und im August 2014 habe ich mir auf dem Wollfestival Köln die ersten Wollstränge gekauft. Da man die Wolle nicht direkt vom Strang abstricken kann, muss man sie erstmal zum Knäuel wickeln. Nur wie, so ganz ohne Equipment. Handarbeit ist angesagt. Der Strang wird geöffnet und über zwei Stuhllehnen gespannt. Und dann wickelt man den Strang über einen dicken Edding oder Kochlöffel oder oder oder. In den letzten beiden Jahren bin ich richtig gut geworden und kann einzelne Stränge wirklich vergleichsweise schnell wickeln.
Aber als ich das erste Mal ein Wollmeise Lace von Hand gewickelt habe, hab ich gedacht, ich spinne. Über drei Stunden saß ich da und hatte am Ende wahnsinnige Rücken- und Kopfschmerzen.
Seitdem habe ich mich immer mal wieder bei Freundinnen, die einen Wollwickler besitzen, zum Kuchen eingeladen und habe (oh Wunder) gaaaaanz zufällig den einen oder anderen Wollstrang zum Wickeln mitgebracht. Meistens war Frau Jetztkochtsieauchnoch so nett, ihr Equipment zur Verfügung zu stellen. Ein dickes Dankeschön!

Letztes Jahr im Herbst/Winter hat es mir dann aber gereicht und ich war der Meinung, dass die Zeit für einen eigenen Wickler reif ist. Im Atelyeah habe ich einen Wollwickler aus Holz gesehen, der mich völlig begeistert hat. So einen muss ich haben.
Meine Freundinnen sagten mir, dass es diese Art Wickler bei Ülle oder beim Holzwurm gäbe.
Eine ausgiebige Recherche im Internet hat mich auf Ülles Seite geführt. Sie hat keinen richtigen Online-Shop, sondern man kontaktiert sie per E-Mail und die ganze Korrespondenz wird auf Englisch geführt.
Bei Ülle gibt es einen Wollwickler und eine Kreuzhaspel. Beides aus Holz, beides gute Qualität. Und beides mit sehr, sehr langer Lieferzeit.
Für alle, die bei Ülle bestellen wollen: ein Jahr Lieferzeit solltet Ihr einplanen. Aber es lohnt sich.

Vor Kurzem durfte ich dann endlich mein lang ersehntes Paket in den Händen halten. So laut habe ich meine Postbotin lange nicht mehr vor Freude angekreischt. Sie war etwas irritiert, muss ich sagen. Egal, da muss sie durch.

Im Paket, sehr gut verpackt, waren der Wickler und die Haspel. Beim Wickler muss man nur zwei/drei Sachen montieren, und dann ist er einsatzfähig. Auf Ülles Seite ist aber alles Schritt für Schritt in Bildern erklärt.
So sieht der Wickler beim Auspacken aus. Erstmal ordentlich begutachten, schonmal an der Kurbel drehen und sich ordentlich freuen.


Dann werden die restlichen fünf Einzelteile ausgepackt.


Und anschließend montiert.
Die Kone mit dem Gewinde wird auf den schrägstehenden Drehteller geschraubt.


Die Fadenführung wird an dem kleinen Holzdingensda festgeschraubt.


Und mit dem Holzpinökel kann man die Ausrichtung der Fadenführung feststellen. Das ist ein großer Vorteil zu anderen Herstellern, bei denen die Fadenführung fixiert ist und man den Wickler nicht beliebig aufstellen kann.


Jetzt kommt das Wichtigste - der Keilriemen aus Gummi. Der wird über beide Drehteller gespannt.
Von einer Freundin habe ich gelernt, dass man den Keilriemen nach Gebrauch wieder runternehmen sollte, damit er nicht dauerhaft gespannt ist. So könnte er schnell porös werden und reißen.




So sieht der Wickler dann fertig montiert aus.


Mit der Schraubzwinge kann man ihn noch an der Tischkante befestigen. Das geht von beiden Seiten. Auch dies ist ein großer Vorteil zu anderen Herstellern, bei denen man den Wickler nicht befestigen kann. Da muss man ihn von Hand festhalten beim Wickeln.


Und nun zur Haspel. Die Haspel ist bereits komplett montiert.


Man muss sie nur noch mit der Zwinge an der Tischkante befestigen, aufklappen und die vier Halterungen für die Wolle einstellen.



Mighty Mo hat nochmal den Sitz der Haspel kontrolliert.


Dann wird die Wolle aufgespannt.


Und los gehts. Das eine Ende des Fadens wird in die Kone des Wicklers eingespannt und jetzt wird am Wickler gedreht.


Mighty Mo überprüfte auch hier nochmal, ob alles passt.


Und keine zwei Minuten später ist der erste Wollstrang zum Knäuel gewickelt.
Der Wickler ist leise, die Haspel auch. Man hört quasi nichts. Kein Rattern, kein Quietschen.
Und beides ist sehr leichtläufig. Wenn ich die Haspel nur einmal leicht anstoße, dreht sie sich ca. 20 Mal von alleine. 


Geiler Scheiß.
Ich habe mich riesig gefreut! Jeder, der nicht weiß, ob sich ein Wollwickler lohnt: er lohnt sich. Und wie! Wolle von Hand wickeln ist wie Zeit verbrennen. Vergiss es!

Hier nochmal die Links, die zu diesem wunderbaren Equipment führen:
- Wollwickler von Ülle
- Wollhaspel von Ülle

Plant die lange Lieferzeit von ca. einem Jahr ein- und freut Euch dann genauso wie ich.

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